Die zampogna

DIE ZAMPOGNA

Die Zampogna

La Zampogna ist ein Musikinstrument, wo die Luft durch ein oder mehreren Röhre geblasen wird. Es ist mit Rohrblätter und einem Sack ausgestattet, der direkt vom Atem des Benutzers oder eines kleinen Blasebalges aufgeblasen wird. Da der Luftstrom nicht unterbrochen wird, kann die Zampogna keine Pausen ausführen. Zum Spielen des Instruments sieht die Technik die Einführung von Verzierungen und Diminutionen vor, besonders da wo lange und wiederholte Noten anzutreffen sind. Die einfachste Zampogna ist mit nur einem Rohr ausgestattet, aber sie besteht normalerweise aus mindestens zwei Rohren, ein Rohr für die Melodie und das zweite als Bordun.

Die Geschichte der Zampogna

Die Geschichte der Zampogna

La Zampogna ist auch eine Bezeichnung für andere Musikinstrumente, die die selben Eigenschaften haben, wie z.B. der Dudelsack. La Zampogna existiert immer noch, selbst kurz vor dem Jahr 2.000, in vielen europäischen und italienischen Regionen. In Italien gerät aber die Existenz dieses Instrument in Vergeßlichkeit. Dieses Instrument wird immer noch im Süden des Landes, sowie in Sizilien gespielt, aber im Norden Italiens ist es verschwunden. Die Morphologie des Instruments ist immer anders. Es besteht aus ein bis drei Knöpfen, die die typischen fixen Noten erzeugen, aus einem oder mehreren Rohren, die auch als Chantares (nach der englischen Terminologie) bezeichnet werden, mit denen die Musik erzeugt wird und aus einem Pelzsack oder Gummisack (es gibt Säcke aus Goretex), der für die Luftreserve gedacht ist. Durch diese Luftreserve ist es möglich ohne Unterbrechung weiter zu spielen. Die Musik wird vom Rohrblatt erzeugt. Die Rohrblätter können einfach oder doppel sein. Der Ursprung der Zampogna liegt weit zurück, er ist vielleicht nicht so alt wie der der Flöte, aber alt genug, um ihn zurückzuverfolgen bis zu den Euro-asiatischen Völkern, die die Technik des Rohrblattes entwickelt haben. Ägypten, Griechen und Römer haben zu der Verbreitung des Instruments beigetragen. Eine der Region, wo die Zampogna am meisten benutzt wurde, ist die Ciociaria. Ein anderes Musikinstrument, das Ähnlichkeiten mit der Zampogna hat, ist das sogenannte Utricularium. Diese Instrument wurde im alten Rom benutzt. Laut Svetonio war Nero ein guter Spieler des Utriculariums. Im Mittelalter wurde das Musikinstrument oft am Hofe und in den Dörfern gespielt. In "Robin und Marion" von Adam de Halle, setzte Robin oft den Dudelsack mit dem großen Bordun ein. Die Musik mit dem Bordun war in der Zeit der Troubadour sehr verbreitet. Auch die Iconographie des Mittelalters informiert uns über die Verbreitung und die morphologische Vielfältigkeit dieses Musikinstruments. Wir finden viele Beschreibungen der Zampogna in den Werken von Pretorius und Mersenne. Die Zampogna war eine Inspirationsquelle für Musiker und Literaten. Das "Pastorale von Messiah" von Händel wurde durch die Volksmelodien der Zampognaspieler inspiriert (es waren vielleicht Musiker der Ciociaria. Händel wohnte in Alvito, nicht weit weg von dem Ort, wo viele dieser Musiker herkamen). Hector Berlioz hat die Gelegenheit gehabt, sich diede Musiker in Rom anzuhören, daraus ist die "Sérenade d'un montagnard" entstanden. Der berühmte Schriftsteller D.H. Lawrence (der in Picinisco für kurze zeit wohnte) beschreibt in einem seiner Romane "The lost girl" (Die verlorene Frau) die Gestalt zweier Zampognaspieler, die während der Weihnachtszeit in den selben Haus wohnten, in dem er selbst gewohnt hatte. Der Maestro der Musikkapelle in Rom Zapata hat auch einige Musikstücke für die Zampogna komponiert. Picinisco, Villa Latina und S. Biagio Saracinisco sind die einzigen Orte, in denen dieses Instrument überlebt hat und wo es heute noch neuen Impulse bekommt

Der letzte bekannte Hersteller Mario D'Agostino ist immer noch in der genannten Region tätig. Man darf Cesare Perilli nicht vergessen, einer der ersten Erforschter dieses Instruments, der vor einigen Jahren gestorben ist. seine bekanntesten Musikstücke sind die "Polka Eduardo" und die "Mazurka n'verità". Auch Prof. Franco Pacitti (der das Rohrblatt und die Melodie der Zampogna erforscht hat), Gianni Perilli und die Gründer des Vereins zur Förderung und Verbreitung dieses Instruments dürfen nicht vergessen werden.

Die Musiker, die Mitglied des Vereins Calamus sind, haben ihr Musikrepertoire bei den wichtigsten europäischen und internationalen Festivals gezeigt. Zuletzt haben sie auf den National Festival von Santiago de Cile gespielt. Dieses Festival ist das wichtigste Ereignis in Latein Amerika.

Im Jahr 1995 hat RAI eine Sendung über die Aktivitäten des Vereins gemacht.

Die Herstellung der Zampogna

Die Herstellung der Zampogna

Bevor die Zampogna überhaupt hergestellt werden kann, muß man das richtige Holz finden. das Holz, das am häufigsten benutzt wird, ist das des Olivenbaums, weil es einfach zu finden ist. Man kann auch andere Holzsorten benutzen, die mehr oder weniger wertvoll sind: Kirschbaum, Pflaumenbaum, Aprikosenbaum, Buchsbaum und der selten Ebenholzbaum.

Nach einem Jahr wird das Holzstück, das am Ende ein Rohr sein wird, noch mal gedrechselt. Die Drehbank wird mit dem Fuß angetrieben und macht wenige Umdrehungen. Das Holzstück kann sich abwechselnd drehen.
Die Drehbank besteht aus einer Spindel und einem Wiegemesser, welches die Bearbeitung des Holzstückes erlaubt. Hierdurch bekommt das Holzstück langsam eine Kegelform. Die Seele ist auch kegelförmig und wird mit einem Hohleisen, das eine Löffelform hat, bearbeitet. Das Anschlußstück der Rohre, das sogenannte Holzscheit, wird auch mit der Drehbank bearbeitet. Das Gewindeschneiden der Rohre, woran der Sack angeschraubt wird, ist Handarbeit mit dem Messer.

Rohrblätter

Herstellung der Rohrblätter

Die Rohrblätter halten sich nicht an die üblichen Maßen, wie es z.B. bei den Musikinstrumenten einer Orchester, sie sind erfahrungsgemäß hergestellt. Man kann sagen, daß das Rohrblatt einer Schalmei der Größe 25 hat eine Länge von 6 Cm (in der Länge ist auch ein kleiner Schlauch aus Kupfer, wiederverwertet Blech, Kunststoff usw. inbegriffen, worauf das Rohrblatt eingebaut ist) und auf der Spitze erreicht es die Breite von 1,2 - 1,5. Das Rohrblatt einer Zampogna der Größe 25 ist von ungefähr 8-9 Cm und bei anderen Arten des selben Instruments kann es auch eine Länge von 12 Cm erreichen, oder sich auf 5-6 reduzieren. Auf jeden Fall, in den letzten Zeiten, mit der Wahl von Rohrblätter aus Kunststoff merkt man eine Reduzierung in der Länge.

In den folgenden Bilder kann man die wichtige Momente der Herstellung der Rohrblätter folgen, so wie es in der Valle di Comino immer noch herstellt wird. Wer es versuchen möchte, ein Rohrblatt wieder aufzubauen, braucht nur das alte Rohrblatt als Modell zu haben.
Das Rohr muß sorgfältig ausgewählt werden (man benutzt das Männchen der Planze). Das Rohr wird normalerweise während der Ruhezeit der Pflanze abgeschnitten, d.h. während der Phasen der abnehmenden Mond in Januar und Februar. Der Ort muß nicht feucht sein. Die Hersteller der Valle di Comino kommen bis zu der Küste, um Ihre Rohre auszuwählen. Die Rohre werden gelagert: Mit diesen Rohren werden auch die Rohrblätter des Fagotts der bekanntesten Musikfirmen wie Glotin, Frejus, Bonazza. In den letzten Zeiten werden immer mehr Rohrblätter aus Kunststoff benutzt, es handelt sich um wiederverwertete Telephonkarten.

 

 

Zampogna